Volodymyr Artiukh, Rosa Luxemburg Stiftung:

Aufrufe zur Abschaffung der NATO oder umgekehrt, zur allgemeinen Öffnung der NATO, lindern in der momentanen Situation nicht das Leid all jener, die in der Ukraine den Bombardements ausgesetzt sind oder in Russland und Belarus im Gefängnis sitzen. Plakative Slogans sind immer schädlich und so auch heute. Wer pauschal Ukrainer*innen oder Russ*innen zu  Faschist*innen erklärt, wird zu einem Teil des Problems, nicht zu einem Teil der Lösung. Um Russland herum erwächst eine Realität, die ihren eigenen Gesetzen folgt, eine zerstörerische Realität brutaler Unterdrückung, in der ein Atomkrieg nicht länger außerhalb des Denkbaren liegt. Viele von uns haben die Tendenzen übersehen, die schließlich zu dieser Realität führten. Im Nebel des Krieges können wir die Konturen des Neuen nicht deutlich sehen. Wie es scheint, gilt das auch für die amerikanische und die europäischen Regierungen.

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