Aus der Frage „Was hättest du getan?“ ist die Frage „Was kannst du tun?“ geworden.

Robert Habeck, SZ:

„Was hättest du getan?“ – Das ist die Frage, die der 20. Juli seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs an uns Deutsche richtet. Die Routine des Festaktes kann die Dringlichkeit, ja Eindringlichkeit der Frage, manchmal stumpf machen. Zeit seines Lebens dann doch nicht wirklich vor die Wahl gestellt zu werden, war schließlich implizite Gewissheit.

Mit dem Erstarken autoritärer, totalitärer Systeme in unserer Nachbarschaft – aber auch der Populismus in den liberalen Demokratien erstarkt – bekommt die historische Frage nun eine Unmittelbarkeit.

Aus der Frage „Was hättest du getan?“ ist die Frage „Was kannst du tun?“ geworden. Sie müssen wir nun beantworten, jeder und jede Einzelne von uns, wenn wir unsere Demokratien verteidigen wollen. Geschichte wird von der Gegenwart eingeholt.

Bookmark the permalink.