Wie über die Klimakrise gesprochen wird

Luisa Neubauer:

Bis heute, und im Sommer selbst bei 40 Grad im Schatten, scheinen sich Teile der Öffentlichkeit und Politik mehr dafür zu interessieren, wie über die Klimakrise gesprochen wird, als darüber, wie sie bewältigt wird. Wer über die gefährlichste Katastrophe des Jahrhunderts sprechen möchte, darf bloß nicht zu laut sein, nicht zu hysterisch, nicht zu ernst, nicht zu humorvoll. Nicht zu viele Fakten liefern, nicht zu viele Gefühle zeigen, nicht moralisieren, schon gar nicht predigen und keine Vorschriften machen. Was okay ist: freundliche Hinweise über die Apokalypse, natürlich ohne apokalyptisch zu werden, gerne mit Praxistipps und einer Prise Hoffnung.

Ω Ω Ω

Was fast immer ausgeklammert wurde: die Frage, wie Macht in der Gesellschaft aufgebaut und Macht der fossilen Lobbys geschwächt wird. Über die Klimakrise zu sprechen, ohne über Macht zu sprechen, negiert die Tatsache, dass die Existenz der Klimakrise per se eine Konsequenz von Machtkämpfen ist. Bisher haben sie die fossilen Industrien gewonnen, deren Finanziers und politischen Unterstützer:innen.

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